Baby Reflux – Gibt es etwas Schlimmeres?

Die Geburt des Kleinsten verläuft gut und man ist froh endlich zu Hause zu sein. Kurz danach bemerkt man, dass das Kind Schwierigkeiten hat. Neben den üblichen Einschlafschwierigkeiten fällt auf, dass jede Mahlzeit direkt wieder herauskommt. Ganz gleich wie viel es trinkt oder wie schnell.

Während andere Eltern sich damit rumschlagen, dass die Kleinen einfach nur kuscheln möchten und wenig Schlaf benötigen, haben die meisten ein viel größeres Problem: Der Reflux beim Baby. Auch mein Kleiner hatte damit zu kämpfen und ich muss sagen, dass ich oft den Tränen nahe war. 

Viele Eltern kennen diesen Begriff nicht, weshalb ich ihn zunächst erklären möchte. 

Der Reflux tritt vermehrt bei Neugeborenen auf. Während dieser „Erkrankung“ kommt der gesamte Mageninhalt der Kleinsten wieder hoch und bleibt in der Speiseröhre. Von da aus spucken die Kleinen es wieder aus. Sie erbrechen in dem Sinne sofort wieder alles, was sie zu sich genommen haben.

Eltern machen sich dann Sorgen, dass die Kleinen nicht genug Nahrung erhalten und wissen einfach nicht mehr weiter. Neben dem allgemeinen Reflux gibt es auch einen sogenannten „stillen“. Hierbei leiden die Kleinsten unter starken Bauchschmerzen, was letztendlich dazu führt, dass sie nicht schlafen können und nächtelang wach liegen.

Man erkennt den Reflux am besten, wenn man das Kind direkt nach der Nahrungsaufnahme beobachtet. Babys mit Reflux ziehen die Beine hoch, da der Bauch schmerzt. Sie wölben ihren Rücken und nehmen die sogenannte Schonhaltung ein. Meist vergeht das Problem, sobald das Kind das erste Lebensjahr erreicht. Mit 1 Jahr verändert sich das Magen-Darm-System der Kleinsten, was dazu führt, dass der Reflux ganz von alleine verschwindet.

In den ersten Wochen und Monaten fiel es mir sehr schwer, damit umzugehen. Mein Kleinster hat viel Gewicht verloren und ich hatte Sorge, dass er einfach nicht gut versorgt ist. Er sah sehr blass und einfach nur krank aus. Ich beschloss meinen Kinderarzt um Rat zu fragen. Dabei bekam ich wirkvolle Tipps von ihm, die ich zunächst ausprobieren wollte, bevor wir uns in eine stressige Behandlung begeben würden.

Zunächst habe ich versucht, mein Kind die Flasche langsam trinken zu lassen. Immer wieder habe ich abgesetzt, damit er ein Bäuerchen zwischendurch machen konnte.

Ich habe die Mahlzeiten auf mehrere Portionen verteilt, sodass immer nur sehr wenig im Bauch war. Nach dem Essen habe ich es nicht, wie sonst immer, direkt hingelegt. Ich hielt es aufrecht und bin etwas durch den Raum gelaufen oder saß im Sessel. Ich legte ihn über die Schulter und klopfte langsam auf den Rücken, damit er auch wirklich alle Bäuerchen macht, die nötig sind. 

Auch wenn ich mir sehr gewünscht hatte, dass er endlich friedlich schlafen kann, habe ich alles versucht, damit es ihm bessergeht. In dieser Zeit wollte ich ein Schlaftraining absolvieren, wovon mir der Arzt aber abriet. Der Ratgeber zeigte mir dann auf, warum ich es erstmal lassen sollte und was ich für mein Kind noch sinnvolles tun konnte.

Ein Reflux kann echt erschreckend sein. Weiß man jedoch, worum es sich handelt, kann man entspannter damit umgehen und das Kind dabei unterstützen, dass es besser wird. In erster Linie muss man dringend etwas an der Ernährungsweise verändern. Ich habe mir dafür zum Beispiel mehrmals in der Nacht einen Wecker gestellt. Ich wusste ja, dass die kleine Portion am Abend nicht ausreicht, weshalb ich nachts aufstand und weitere, kleine Portionen fütterte. Auch die letzte Mahlzeit vor dem zu Bett gehen habe ich etwas vorgezogen. So konnte ich noch einige Zeit aufrecht mit meinem Baby auf dem Sofa sitzen, damit die Nahrung nicht wieder hochkam.

Im Bettchen habe ich dann versucht, das Baby etwas höher zu legen. Liegt es ganz flach, passiert es wieder schneller, dass alles hochkommt. Beim Schlafen kann dies sogar zum Ersticken führen, weshalb ich meinen Kleinsten immer im Blick behalten musste. Hier müssen Eltern jedoch darauf achten, dass das Baby nicht an der Seite runterrollen kann. Es könnte sich verletzten oder sogar so liegen bleiben, dass es keine Luft mehr bekommt!

Versuchen Sie deshalb die Unterlage maximal nur um 12 cm zu erhöhen. Alles andere kann große Gefahren mit sich bringen!

Verbessert sich der Reflux durch diese Techniken, kann man sogar bereits wenige Tage später mit dem Training beginnen. Wird es schlimmer oder tritt keine Verbesserung ein, sollte man sich nochmal Hilfe beim Arzt holen. 

Der Reflux kann für Eltern schrecklich sein. Kinder leiden zwar unter den Schmerzen, am Reflux selbst aber weniger. Befolgt man die verschiedenen Anregungen, Tipps und Tricks kann es sein, dass Besserung auftritt. Leider reagieren Kinder unterschiedlich darauf. Bei den einen tritt er vermehrt und extrem auf, während er bei anderen nur still und leise im inneren schlummert.

In der Regel vergeht er auch mit einem Jahr, weil das Verdauungssystem dann etwas Fahrt aufnimmt. Bei uns wurde es durch die vielen Veränderungen bereits besser. Die kleineren Mahlzeiten Portionen haben die Situation verbessert. Ich konnte schnell feststellen, dass es meinem Kleinen besserging und auch ich dadurch beruhigter an die Sache rangehen konnte. Auch das erhöhte Lagern war gut. Zwar schaute ich dann öfter nach ihm, weil ich Angst hatte, dass er runterrollt, aber das passierte nicht. Er schlief dann auch längere Zeit und war am nächsten Tag entspannter. Der Ratgeber hat mir zusätzliche Anregungen gegeben, wie ich mit dem Reflux umgehe und wie das Schlaftraining dabei aussehen könnte. Ich war begeistert und muss sagen, dass es von Woche zu Woche besser wurde. Ich kann jedem, der ein Baby mit Reflux hat, nur empfehlen, all dies einmal auszuprobieren!

Der Reflux gehört zu den größten Schlafstörern überhaupt. Nicht jedes Kind bekommt ihn, aber dennoch zu viele. Manchmal kommt er auch erst nach einigen Wochen. Nicht immer haben die Kleinen es von Beginn an. Manchmal liegt es auch am Entwicklungsstand oder dem Alter. Oft entsteht er auch, weil ein unvorhersehbares Ereignis geschieht. Daraus entstehen manchmal aber auch chronische Schlafstörungen, die nicht nur Erwachsene haben können!

Ganz gleich welches Problem Sie oder Ihr Kind haben, ist es immer wichtig, es notfalls beim Arzt abklären zu lassen. Viele wichtige Informationen erhalten Sie auch im Ratgeber! Probieren Sie es einfach mal aus, wenn auch Sie wieder mal nächtelang verzweifeln und nicht mehr weiterwissen, weil Ihr Kind nicht Schlafen kann!

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