Bereits seit Tagen ist man die Winde los, das Kind schafft es dennoch nicht, aufs Töpfchen zugehen. Viele Eltern verzweifeln daran. Doch was kann man eigentlich tun, wenn das Kind ständig überall hinmacht? Ich möchte Ihnen in diesen Beitrag etwas mehr dazu erzählen. Auch ich musste die Erfahrung machen, dass mein Kleinster, obwohl er ein Töpfchen Training absolvierte und wir es erfolgreich beendet hatten, immer noch überall hinmacht. Jedoch liegt es nicht daran, dass er es nicht versteht, sondern vielmehr, weil er das Spiel nicht verlassen möchte. Ganz gleich wie oft ich ihn daran erinnerte, es war jedes Mal zu spät. Er selbst fand das zunächst nicht schlimm. Später war es ihm aber jedoch sehr unangenehmen. Jedes Mal mussten wir Ihnen umziehen, den Boden wischen und wieder eine neue Waschmaschine anstellen.
Nach reichlicher Überlegung, beschloss ich dann meinen Tag daraufhin abzustimmen. Ich strukturierte den Tag also so, dass ich mir nichts Anderes vornahm, als mit meinem Kind zuhause zu sitzen und auf die Signale zu achten, um ihn zur Toilette zu schicken. Dies mag für Eltern kompliziert klingen, für uns war es jedoch die beste Lösung. Ich beschloss drei Tage lang nichts Anderes zu tun, als mich mit meinem Kind zu beschäftigen, in Interaktion zu bleiben und somit zu erkennen, wann er muss, um ihn dann zu schicken. Ich muss sagen, es war das Beste, was mir je eingefallen ist. Das bewusste beobachten half mir dabei, schnell zu erkennen, wann es soweit war. Die ersten Male, war mein kleiner und ich so froh, das wir richtige Freudentänze aufführten. Der erste Tag ging so schnell vorbei, dass wir es selbst kaum glauben konnten. Am zweiten Tag konnte ich bereits Verbesserung feststellen. Mein kleiner wurde aufmerksamer und merkte sogar teilweise wieder selbst, wenn er musste. Er ließ sofort alles stehen und liegen und rannte los. Auf dem Weg zur Toilette, rief er noch unser festgelegtes Schlagwort Pipi – Alarm! Ich begleitete ihn und musste feststellen, dass er es schon ganz gut alleine hinbekam. Beide nächsten Mal blieb ich also einfach sitzen und wartete, bis er wieder zurückkam. Zunächst schaute er mich erschrocken an, dann lächelte er aber und sagte das es geklappt hat.
Ich muss sagen, dass ich richtig stolz auf ihn war. Er selbst war auch stolz auf sich, das sah man an seinem Gesichtsausdruck. Der restliche Tag verging wieder wie im Flug und mein Sohn schaffte ist immer öfter, alleine die Signale zu erkennen und zur Toilette zu rennen, wenn er musste. Der dritte Tag hat den Erfolg dann vervollständigt. Während ich die ersten beiden Tage keine Haushalts Arbeiten gemacht habe, den Raum kaum verlassen habe und mich nur um mein Kind gekümmert habe, konnte ich am dritten Tag endlich wieder auch mal den Verpflichtungen nachgehen. Ich habe das Badezimmer geputzt, konnte die Wäsche falten und habe unsere Schränke aussortiert. Mein kleiner spielte währenddessen in seinem Kinderzimmer und ich sah ihn zwischendurch immer mal wieder Rennen. Er schaffte es, kein einziges Mal in die Hose zu machen, sondern pünktlich auf dem Töpfchen zu sitzen. Nachdem ich mich nun zwei Tage lang intensiv nur um seine Bedürfnisse gekümmert habe, konnte ich an Tag drei endlich wieder zu unserem normalen Leben zurückkehren. Für meinen kleinen war dieser Tag, wie jeder andere auch. Er bemerkte nicht, dass ich zwischenzeitlich unsere Strukturen komplett verändert hatte, um ihn beiseite zu stehen und ihn zu unterstützen. Dennoch habe ich für mich gemerkt, dass es sehr sinnvoll war und es viel gebracht hat. Das Töpfchen Training hat sich somit gelohnt und wir haben die vielen Rückschritte gut verkraftet.
Für jede verzweifelte Mama, die ein Kind zuhause hat, was es nie pünktlich schafft aufs Töpfchen zugehen, möchte ich nun meine Tipps mit auf den Weg geben.
Nehmen Sie sich Zeit! Sagen sie alle Termine ab, nehmen Sie sich am besten auf der Arbeit Urlaub und seien Sie den ganzen Tag nur für ihr Kind da. Die Hausarbeit muss an diesem Tag warten. Versuchen Sie sich nur auf Ihr Kind zu konzentrieren und es zu beobachten. Achten Sie auf die Signale und motivieren Sie es dazu, selbstständig zur Toilette zu laufen. Sollte es selbst nicht die Signale bemerken, fordern Sie es auf jetzt zum Töpfchen zugehen. Begleiten sie es die ersten Male, um die Abläufe nochmal zu verinnerlichen. Ihr Kind kennt die Grundlagen, es muss sie nur noch einmal auffrischen.
Verbringen sie den Tag damit, mit ihrem Kind in Interaktion zu bleiben und es darauf aufmerksam zu machen, wenn es Signale sendet. Begleiten sie es so oft, bis sie merken, dass es dies auch wieder alleine schafft. Erst dann können sie, wieder zu ihren alltäglichen Aufgaben zurückkehren.