Viele Eltern kennen es sicherlich: Geschwister können Fluch und Segen zugleich sein. Ich möchte Ihnen heute in diesem Beitrag etwas über den Töpfchen Wahnsinn in unserer Familie erzählen. Ich selbst habe 2 Kinder im Alter von 1 ½ und 2 ½ Jahren. Mein älterer ist gerade dabei, die Windel abzulegen.
Beginnen wir aber von vorne!
Mein Kleiner war anfangs sehr eifersüchtig, weil das Geschwisterchen auf die Welt kam. Immer wieder versuchte er Aufmerksamkeit zu erhaschen, indem er mal tolle Dinge, aber meist eher Negatives anstellte. Als er dann fast 2 wurde haben wir versucht ihn trocken zu kriegen. Da er sich anscheinend „abgeschoben” fühlte und dachte wir wollen ihm jetzt noch etwas wegnehmen endete es in einer Katastrophe. Es gab nur Geschrei, wir mussten uns nun um 2 sehr pflege aufwändige Kinder kümmern und waren mit unseren Nerven einfach am Ende.
Natürlich gewann er und wir gaben auf. Tag für Tag wickelten wir nun fast durchgehend. Er merkte immer wieder, dass wir es begrüßen würden, wenn er endlich aufs Töpfchen gehen würde. Mit und mit begleitete er uns immer wieder ins Bad, wenn wir selbst mussten.
Er zeigte endlich Interesse! Natürlich reagierten wir sofort und versuchten ihn dafür ständig zu loben. Er zeigte Freude und war motiviert. Was ich sehr positiv fand, war, dass auch meine Kleine nun hinterherlief. Auch sie fand es spannend und wollte wissen was da los war.
Als mein großer bemerkte, dass er als Vorbild für die jüngere diente war er hin und weg. So ein großer Bruder muss natürlich alles besser machen…
Anstatt nun Ärger zu machen, lief er immer wieder zur Toilette und setzte sich drauf. Anfangs nur mit Kleidung aber schnell merkte er, dass er die Hose runterziehen musste. Meine Kleine folgte ihm und machte ihm alles nach. Nun, dachte ich mir, kann ich auch direkt beide trainieren, oder? Mein Mann und ich teilten es uns etwas auf. Da er gerade Urlaub hatte und ich noch in Elternzeit war, war der Zeitpunkt perfekt.
Ich kümmerte mich nun um meinen Sohn und er um unsere Tochter. Wir haben versucht beiden ausreichend Aufmerksamkeit zu schenken, sodass wir nicht zusammen losfuhren um neue Unterwäsche und anderes zu besorgen, sondern getrennt. Jeder sollte für sich merken, dass es sein Projekt ist.
Es dauerte nicht lange, da hatte der Große bereits die Grundlagen verstanden. Er lief immer los, auch wenn anschließend nur wenige Tröpfchen rauskamen. Selbst das große Geschäft schaffte er bereits nach nur 4 Tagen ins Töpfchen zu machen. Unsere Kleine fand es plötzlich nicht mehr so lustig, weil sie merkte, dass sie nun immer rennen musste und nicht nur ihrem großen Bruder hinterherkonnte. Eines Tages, als wir gerade einen Kaffee tranken, bemerkten wir, wie unsere Kleine zum Töpfchen lief. Unser großer stampfte hinterher und wir schauten nach, was die beiden so gemeinsam treiben wollten. Die Kleine saß konzentriert auf dem Töpfchen, während unser großer danebenstand und ihr erklärte, was sie tun musste. Sie nickte immer wieder und bekam vor lauter drücken einen hochroten Kopf. Unser Großer leitete sie im Prinzip an, wie sie nun das große Geschäft ins Töpfchen bekam. Mein Mann und ich standen nur am Türrahmen und ließen uns nicht zu erkennen geben. Es war so schön anzuschauen aber auch etwas lustig. Unser Klo Kommandant befiel der kleinen Schwester, wie sie nun aufs Töpfchen zu gehen hat. Was noch lustiger war, war die Tatsache, dass er anschließend klatschte und sie feierte, so wie wir es immer getan haben. Er gab ihr ein High Five und half ihr sogar noch dabei, den Po abzuwischen.
Ein Traum, sage ich Ihnen! So sieht man Geschwister gerne. Wir gingen schnell wieder zurück zu unserem Kaffee und ließen uns nichts anmerken. Beide kamen stolz zu uns gerannt und erzählten von ihrem Erfolg. Mein großer war so stolz auf die kleine Schwester, dass er kaum deutlich sprechen konnte, weil er so aufgeregt war.
Nachdem wir alles verstanden hatten feierten wir noch ein wenig gemeinsam und gingen noch ein Eis zur Feier des Tages essen.
Damit wir nun endgültig Abschied von den stinkigen Windeln nehmen konnten organisierten wir für das Wochenende eine Windel weg Party!
Ich muss gestehen, dass ich heilfroh bin, dass es mit beiden gleichzeitig geklappt hat. Ich denke, dass sie sich durch die Vorbildfunktion gegenseitig motiviert haben. Ich finde es super und würde jedem, der Geschwisterkinder hat empfehlen, das Training gemeinsam durchzuführen. Sie pushen sich so enorm gegenseitig, dass man als Eltern viel weniger Arbeit und Stress hat!
Natürlich war der Start nicht einfach und der Töpfchen Wahnsinn hat mich fast um den Verstand gebracht, aber jetzt, anschließend, würde ich sagen, es war das Beste, was unsere Kinder in letzter Zeit auf die Beine gestellt haben.
Ich muss zudem gestehen, dass ich vorher immer wieder mal nach Ratgebern gesucht habe, da mein Sohn ja zunächst so einen Ärger gemacht hat. Ich fand auch einen, den ich jedem ans Herz legen möchte, der so gar keine Ahnung hat, wie er das mit der Windel loswerden hinkriegen kann. „Von der Windel zum Töpfchen“ verbindet spannende Erfahrungsberichte mit interessanten Anregungen und Techniken rund um das Töpfchen Training. Man erfährt wie man die Kinder drauf vorbereitet, was man selbst alles benötigt und wie man die Signale der Kleinen deutet.
Besonders dieser Punkt hat mir sehr geholfen und mir im ersten Fehlversuch gezeigt, woran es lag. Mein Kleiner hatte damals noch keinerlei Anzeichen gesendet und war einfach noch nicht bereit für den Wechsel.
Alle Eltern die kurz vor der Verzweiflung stehen sollten sich unbedingt durch den Ratgeber unterstützen lassen. Er hilft nicht nur mit wertvollen Anregungen, sondern verrät auch gute Tipps und Tricks, wie man die Kleinen motivieren kann und wie man zum Beispiel ein Belohnungssystem einsetzt.
Versuchen Sie es einfach mal! Ich bin sehr froh, dass ich diese Hilfe hatte. Auch wenn meine Kleinen es letztendlich ganz von alleine geschafft haben, haben wir mit Hilfe des Buches das Gerüst und die Basis erschaffen und somit unseren Kindern den Weg in ein windelfreies Leben geebnet. Wir würden es immer wieder so tun!