Ein Schlaf Training zu absolvieren ist eine große Herausforderung für die Eltern, aber auch die Kinder. Nicht nur die Rahmenbedingungen müssen stimmen, sondern auch alles andere. Dazu gehört natürlich auch die Ernährung! Heute möchte ich Ihnen näher aufzeigen, was die optimalsten Lebensmittel für ein erfolgreiches Schlaf Training sind und wie die Ernährungsentwicklung im Kindesalter abläuft!
Viele von Ihnen kennen es sicherlich: Das Kind wird älter und man stillt langsam ab oder die Flasche schmeckt gar nicht mehr so toll wie am Anfang. Aber was nun? Darf der Kleine nun mit der Familie das leckere Champignon Geschnetzelte mit Nudeln oder Reis essen? Was bekommt er denn ab jetzt zu trinken?
Machen Sie sich keine Sorgen. Auch wenn es für das leckere und frische Geschnetzelte noch zu früh ist, werden Sie sehen, dass es gar nicht so schwierig ist, die Kleinsten auch ohne Flasche satt zu bekommen. In den ersten Monaten ist es sehr wichtig, dass Säuglinge besonders viel Energie und Nährstoffe bekommen, damit sich das Verdauungssytem einpendeln kann. Ebenso fehlen noch die Zähnchen, damit feste Nahrung zu sich genommen werden könnte. Deshalb bekommen die Kleinsten in den ersten fünf Monaten erst mal nur Muttermilch oder Flaschennahrung. Muttermilch ist aus genau der richtigen Menge Nährstoffe zusammengesetzt, die Ihr Kind benötigt. Es sind Schutz- und Abwehrstoffe darin enthalten, die Allergien vorbeugen und das Immunsystem des Kindes stärkt. Bereits durch das Fruchtwasser und die Muttermilch lernt das Kind viele Geschmäcker kennen. Alles was Mama in der Schwangerschaft oder während der Stillzeit isst, beeinflusst auch die Ernährung des Babys. Für gestillte Kinder ist es später genau deshalb einfacher, neue Lebensmittel schneller zu akzeptieren.
Ab dem sechsten Monat kann man langsam beginnen, die einzelnen Mahlzeiten durch Brei zu ersetzen. Viele Eltern kaufen dafür Gläschen Nahrung. Sie können aber auch selber kochen. Zum Beispiel können Sie eine große Kartoffel kochen (ohne Salz) und diese mit Möhrchen pürieren. Nun können Sie Woche für Woche neue Lebensmittel hinzunehmen, damit Ihr Baby viele verschiedene kennenlernt. In diesem Alter lehnen Kinder grundsätzlich weniger Lebensmittel ab, als wenn sie schon älter wären. Kochen Sie abwechslungsreich und bieten Sie Ihrem Kleinsten eine Vielfalt an Gemüse-, Obst-, Fleisch- und Getreidesorten an.
Zwischen dem zehnten und zwölften Monat, kann man nun beginnen, das Kind an der Familienkost teilhaben zu lassen.
Hierbei sollten Sie nicht vergessen, dass Ihr Kind die Lebensmittel noch nicht kennt. Es muss sich erst mal an die Konsistenz, den Geschmack und die Beschaffenheit der Lebensmittel gewöhnen. Genau wie Erwachsene können Kinder hier Vorlieben und Abneigungen entwickeln. Ebenso ist die Menge des gegessenen oft unterschiedlich. Manchmal wird viel gegessen, manchmal weniger.
Um ein gesundes Essverhalten zu entwickeln, brauchen Kinder Vorbilder. Was Mama und Papa essen ist meist interessanter, als das, was man selbst auf dem Teller hat. Die Lust am erkunden neuer Geschmäcker steigt an und alles Neues muss ausprobiert werden. Auch die Geduld der Eltern wird nun auf eine harte Probe gestellt. Kinder erkunden die Welt stets mit allen Sinnen. Das heißt, das Essen wird in die Hände genommen, es wird gematscht, sie riechen, schmecken und fühlen daran. Manche Lebensmittel müssen öfter angeboten werden, bis Ihr Kind diese akzeptiert, andere werden erst mal nicht akzeptiert und können zu einem späteren Zeitpunkt nochmal angeboten werden.
Ebenso sollte man auf eine angenehme Atmosphäre während der Mahlzeiten achten, damit die Essenssituation für das Kind nicht mit Stress oder Unruhe verbunden wird. Hier einige Tipps, um eine gute Grundlage für gesundes Essverhalten zu schaffen:
- Achten Sie stets auf die Bedürfnisse Ihrer Kinder
- Mag Ihr Kleines etwas nicht, akzeptieren Sie das
- Zwingen Sie Ihr Kind nie zum Essen
- Achten Sie auf Zeichen der Sättigung
- Schaffen Sie eine angenehme Atmosphäre und vermeiden Sie Streitigkeiten oder Unruhe am Tisch
- Seien Sie Vorbild! Kinder übernehmen gute, sowie schlechte Eigenschaften, die sie ein Leben lang behalten.
- Seien Sie stets sparsam mit Gewürzen! Salz oder Zucker sollten nur in Maßen in Kinderkost zu finden sein.
- Süßigkeiten und fettreiche Kost, sowie Fertigprodukte sollten auch vermieden werden
- Verwenden Sie reichlich pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Kartoffeln, Obst und Getreide
- Bieten Sie nur in Maßen tierische Lebensmittel wie Fisch, Wurst, Eier und Fleisch an. Ebenso sollten Milchprodukte wie Quark, Käse oder Joghurt nur in kleinen Mengen gegeben werden.
- Lassen Sie Ihr Kind stets reichlich Flüssigkeit zukommen. Wasser und ungesüßte Tees sind hier ganz oben auf der Liste!
- Was sollten Sie Ihrem Kind keinesfalls im ersten Lebensjahr anbieten:
- Kleine harte Lebensmittel wie Nüsse, Trauben, Rosinen, Beeren oder auch klein geschnittenes Obst sollte nicht gegeben werden, da die Erstickungsgefahr sehr groß ist.
- Kohl, Zwiebeln und Hülsenfrüchte sollten vermieden werden, da diese zu schmerzhaften Blähungen führen können
- Rohe tierische Lebensmittel wie rohe Eier, rohes Fleisch oder auch Süßspeisen mit rohen Eiern sollten Kindern im ersten Lebensjahr nicht gegeben werden, da diese mit Krankheitserregern belastet sind und zu lebensbedrohlichen Magen-Darm-Erkrankungen führen können.
- Fettige Kost wie fettes Fleisch oder in Fett gebackenes ist für Kleinkinder schwer verdaubar.
- Rohes Getreide ist ebenfalls schwer verdaubar und kann bedrohliche Keime enthalten.
- Reiner Bienenhonig sollte nicht verabreicht werden, da dieser den sogenannten Säuglingsbotulismus verursacht. Dies sind bestimmte Keime eines Bakteriums, der sich im Darm des Kindes ansiedeln kann und ein Gift bildet, welches sehr gefährlich werden kann.
- Es sollte nur raffiniertes Öl genutzt werden, welches durch starke Erhitzung Schadstoffe wie Schwermetalle oder Schimmelpilzgifte nicht enthält.
- Joghurts, Dickmilch oder Früchtequark sollte nur gering gegeben werden. Durch den vielen Zucker wird die Entwicklung von Karies gefördert und wichtige Lebensmittel wie Obst und Gemüse werden dadurch vom Speiseplan verdrängt.
Der Stoffwechsel eines Kindes ist vormittags sehr aktiv, deshalb ist es auch wichtig, wann Ihr Kind isst. Ein Drittel der Nahrung sollten Kinder am Morgen und am Vormittag bekommen, ein weiteres Drittel mittags sowie das letzte Drittel nachmittags und abends. Drei Hauptmahlzeiten und zwei Zwischenmahlzeiten bilden in den ersten Jahren die richtige Menge an Nahrungsmittel für Ihr Kind.
Bedenken Sie: Bei Kindern sind die ersten Jahre die Wichtigsten! Ernährungsgewohnheiten werden in diesen ersten Jahren enorm geprägt. Daher ist es wichtig, bereits in der frühen Kindheit die Basis für eine ausgewogene Ernährungsweise zu legen. Auch beim Schlaf Training wird dies nur positive Aspekte mit sich bringen!