Geschwister und das leidige Einschlafthema – Wer muss zuerst ins Bett?

Wieder einmal geht ein langer Tag vorüber und der Abend nähert sich. Insbesondere Eltern mit mehreren Kindern bekommen spätestens dann einen Graus, wenn es darum geht, wer zuerst ins Bett muss. Sind beide Kinder bereits älter, ist dies wahrscheinlich ein kleineres Problem. Ist jedoch eins älter als das andere, stellt man sich schnell die Frage, wer denn zuerst ins Bett gehen sollte.

In der Regel gibt es hierfür keine pauschale Antwort. Sicher muss man hier schauen, in welchem Alter sich die Kleinen befinden und wie diese bereits beim Thema Schlafen entwickelt sind. Es gibt ältere Kinder, die alleine ins Bett gehen und auch schnell einschlafen und es gibt die, die gerne nochmal versuchen alles aus der Trickkiste zu zaubern, um länger wach zu bleiben.

Hat man ein Baby zu Hause, kann dies schnell zu Unsicherheiten führen, da dieses natürlich als erstes Beachtung benötigt, wenn es ein Bedürfnis hat. Ein Tipp, dem ich jedem Elternteil nur ans Herz legen kann ist, dass man sich das Abendritual mit dem Partner teilt. So hat jedes Kind eine Bezugsperson und muss nicht verzichten.

Natürlich ist auch dies nicht so einfach, da die Kleinen oft genau denjenigen möchten, der gerade mit dem anderen Kind beschäftigt ist. Das Phänomen kennen Sie sicherlich selbst, falls Sie es schon mal so versucht haben. Bei Alleinerziehenden stellt sich diese Frage nicht und deshalb sollte man immer gut wissen, wie man es am besten anstellt.

Dafür habe ich diesen Beitrag verfasst! Denn es gibt hier und da einige Tricks, die man anwenden kann, damit das zu Bett gehen nicht in einer lauten Katastrophe endet.

In der Regel ist es auch so, dass das zweite Kind meist komplett anders, als das Erste ist. Es wächst bereits in einer festen Tagesstruktur auf und hat wahrscheinlich eine ganz andere Persönlichkeit, als das Erste. Während Sie das ältere Kind abends noch massieren müssen oder ständig ein warmes Bad machen, schläft das andere vielleicht direkt ein. Man kann es nie wissen und muss es einfach beobachten.

Große Geschwister können eine Hilfe sein, wenn man weiß, wie man sie nutzt! Natürlich kann es aber auch passieren, dass sie einfach nur eifersüchtig und stur sind. Dann kann es zu größeren Schwierigkeiten kommen. In der Regel sollten Sie zuerst immer das Baby ins Bett legen. Die Großen sollen merken, dass sie größer sind und somit auch Vorteile haben. Oft sind sie nämlich nur eifersüchtig, weil sie nicht so viel mit Mama kuscheln dürfen oder auch nicht in Mamas Bett schlafen.

Versuchen Sie das ältere Geschwisterchen bereits früh daran zu gewöhnen, dass es bald noch ein weiteres Familienmitglied gibt. Es wird sich sicherlich darauf freuen.

Erzählen Sie ihm, wie es helfen kann und warum es so wichtig ist, dass es da ist. Das Geschwisterkind wird sich dann wahrscheinlich sehr auf den Familienzuwachs freuen und alles dafür tun, dass es ihm gutgeht. Sie als Eltern sind in der Verantwortung, den Kleinen das Gefühl zu geben, dass sie trotz allem wichtig sind.

Wenn ältere Geschwister die Eltern unterstützen entwickeln sie Stolz und Selbstvertrauen…

Alleine das länger wachbleiben zeigt den Großen schon, dass sie „gesehen“ werden. Bindet man sie dann noch in die wichtige Aufgabe der Babybetreuung mit ein, entwickeln sie ein gutes Selbstvertrauen und sind dann auch meist sehr stolz. Typische Aufgaben wie Kleidung rauslegen, das Baby wickeln oder auch die Flasche zubereiten können genau diese Momente sein, wo das ältere Geschwisterchen mithelfen kann. 

Es kann selbst wählen, was das Baby anzieht, kann die Feuchttücher bereithalten, wenn man das Baby wickelt oder auch die Flasche des Babys schütteln, die es zum Schlafengehen bekommt. Es kann zum Beispiel den Schnuller geben oder einfach ein Gute Nacht Lied singen. Es gibt so viele einfache Aufgaben, die auch die Kleinsten bewältigen können.

Sie als Eltern müssen nur offen dafür sein! Dadurch ersparen Sie sich eine Menge Ärger und vor allem Eifersuchtsmomente zwischen den Geschwistern.

Natürlich wird es nicht immer friedlich sein und manchmal werden die älteren Kinder auch Dinge einfordern, die das Baby ständig hat, aber darauf müssen Sie liebevoll aber dennoch konsequent reagieren!

Möchte es zum Beispiel in Ihrem Bett schlafen, dann darf es das zwar, aber nur für eine Nacht und nicht neben dem Baby. Möchte es vermehrt mit Ihnen kuscheln, nutzen Sie die Abendzeit, während das Baby schon schläft und möchte es einfach mal mit Ihnen alleine Zeit verbringen, dann geben Sie das Baby an Ihren Partner oder die Familie ab und nutzen „Quality Time“ mit dem älteren Kind.

Natürlich ist dies nicht immer einfach, aber es kann funktionieren! Insbesondere, wenn es darum geht, dass beide Kinder noch nicht alleine ein- oder durchschlafen können, bleibt Ihnen nichts Anderes übrig, als beide zu trainieren. Natürlich geht das auch gleichzeitig, dann aber nur, wenn Sie es nicht alleine durchführen. Die beiden könnten sich gegenseitig wachhalten. Manchmal ist es aber auch hilfreich, es gemeinsam zu versuchen, insbesondere, wenn die Kinder im ähnlichen Alter sind. Hier gibt es wiederum andere Dinge zu beachten, die ich in einem weiteren Beitrag erkläre. 

Ein Geschwisterchen zu bekommen ist für Kinder nicht immer ganz einfach. Sie benötigen viel Aufmerksamkeit und Liebe. Fängt man bereits früh an, das große Kind miteinzubinden, kann es sein, dass es später dann einfacher wird. Kinder spüren, ob Mama für sie da ist oder nicht. Selbst in der Schwangerschaft ist es deshalb wichtig, sensibel zu bleiben. Wenn Ihr Kind Sie braucht, Sie aber ständig sagen, dass Sie zu müde sind oder Schmerzen wegen dem Baby haben, wird das Kind sich dies merken.

Es wird irgendwann darauf kommen, dass Sie wegen dem Baby keine Zeit für das andere Kind haben. Es wird eine negative Verknüpfung zu dem ungeborenen Geschwisterchen herstellen, was dazu führen kann, dass es dann später, direkt nach der Entbindung Eifersucht entwickelt.

Bleiben Sie deshalb bereits zu Beginn der Schwangerschaft aufmerksam und nutzen die viele Zeit mit Ihrem ersten Kind. Es wird sich, für die Zeit nach der Geburt des zweiten Kindes, sehr lohnen!

Nutzen Sie also die Hilfsbereitschaft der Geschwister, solange sie diese noch anbieten. Irgendwann kommt die Zeit, da sind sie so sehr mit sich selbst beschäftigt, dass sie das Baby kaum noch interessiert.

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