Viele Eltern verzweifeln an dem Gedanken, dass ihr Kind die Windel wahrscheinlich niemals abgeben wird. Alle Versuche sind derzeit bislang gescheitert. Ich möchte Ihnen heute von der optimalen drei Tagestruktur berichten. Diese drei Tage werden ihr Kind dabei unterstützen, die Windel endlich loszuwerden.
Bitte beachten Sie jedoch, dass ihr Kind dazu bereit sein muss. Zeigt es eindeutige Signale und sehen Sie etwas Interesse, können Sie es mit diesem Wundermittel versuchen.
Bitte erwarten Sie nicht, dass alles von jetzt auf gleich reibungslos funktioniert. Ich möchte Ihnen zwar die viele Vorfreude nicht nehmen, aber wahrscheinlich werden sie, genauso wie ich, den ersten Tag als Schlimmsten empfinden. Bleiben Sie jedoch stets zuversichtlich und motiviert und beobachten Sie Ihr Kind. Nicht nur das Kind, sondern auch Sie müssen sich erst an die neue Situation gewöhnen. Fällt ihn ein auffälliges Signal auf, nehmen Sie Ihr Kind aus dem Spiel und rennen sie gemeinsam zur Toilette. Alles sollte stets mit positivem Emotionen verbunden werden. Selbst, wenn man das nicht pünktlich schafft, sollte man das Kind loben, und klar sagen, dass es gut war, dass es dies so schnell gemerkt hat. Stress hat bei dieser Übung nichts zu suchen. Um den ersten Tag erfolgreich zu absolvieren, sollte man mit einem ballaststoffreichen Frühstück in den Tag starten.
Als Getränk sollte man Früchtetee oder Wasser nehmen. Dies fördert die Verdauung und bringt unser ganzes System in Schwung. Da viele Kinder zu Beginn besondere Angst vor dem Stuhlgang haben, kann man den Morgen mit etwas Pflaumen Mus oder auch Aprikosen beginnen. Diese sorgen dafür, dass den Stuhl weicher wird und somit auch nicht eingehalten werden kann und schnell wieder rauskommt. Nach dem ausgiebigen Frühstück gehen Sie nun gemeinsam ins Badezimmer und starten das Projekt „ich brauche keine Windeln mehr“. Erklären Sie Ihrem Kind, dass es nun groß ist und die Windeln nicht mehr benötigt. Ziehen Sie sie gemeinsam aus und wechseln Sie gegen eine wunderschöne bunte Unterhose, die Sie zuvor gemeinsam eingekauft haben. Führen Sie das Training im Sommer durch, sollten Sie das Kind auch nicht komplett nackt rumlaufen lassen, sondern eine Unterhose anziehen. Es muss sich an das neue Körpergefühl gewöhnen. Versuchen Sie jeden einzelnen Schritt sprachlich zu benennen, damit die Kind stets weiß was als nächstes geschieht und die Verknüpfung dafür herstellen kann. Als nächstes einigen Sie sich auf einen Befehl oder ein geheimes Schlagwort, wenn das Kind mal zur Toilette muss. Vermeiden Sie es ihr Kind alle fünf Minuten zu fragen, ob es mal muss, da dies das Kind stresst und es dann schnell die Lust an dem Projekt verlieren könnte. Auch wenn viele Kinder während des Spielens vergessen aufs Töpfchen zu gehen, ist dies in den ersten Tagen nicht schlimm. Sollte mal etwas danebengehen, wischen Sie es, ohne viel dabei zu sprechen, einfach weg. Merkt Ihr Kind bereits in den ersten Tagen, das es ihnen große Umstände bereitet, wenn es mal nicht schafft bis zum Töpfchen zu rennen, kann dies dem Kind die Motivation rauben. Bemerken sie jedoch, dass das Kind während des Spiels zum Beispiel von einer Seite auf die andere rutscht oder sich die Hand zwischen die Beine hält, sollten Sie einfach schnell Spielpause rufen. Laufen Sie dann gemeinsam ins Badezimmer und nutzen das Töpfchen, bevor es zu spät ist. Ein grundlegender Aspekt ist, dass man stets auf die Signale der Kleinen achtet. Sollte der erste Tag gut funktionieren, kann das Kind sich z.B. abends ein besonderes Abendessen aussuchen. Das erste Mal ins Töpfchen machen ist solch ein besonderer Moment, den man feiern sollte. Sollte der erste Tag jedoch nicht so gut verlaufen sein, kann es passieren, dass Ihr Kind die Windel zurückhaben möchte. Hier heißt es einfühlsam zu sein. Ist die Windel einmal weg, sollte sie nicht wieder zurückgeholt werden. Dies sollten auch die Kinder verstehen. Erklären Sie Ihnen also, dass Sie nun groß sind und Windeln lediglich für Babys hergestellt werden. Nachdem sie nun Tag eins überstanden haben und dem Kind die ersten Grundlagen vermittelt haben, wird Tag zwei nicht besonders anders sein. Das Kind wird am zweiten Tag wahrscheinlich aufmerksamer mit den Signalen seines Körpers umgehen. Es wird bereits früher merken, dass es muss und wahrscheinlich losrennen. Das neu erlernte wird effektiv umgesetzt und alles, was es neu erlernt hat wird verfestigt. In den ersten 2 Tagen konnten nun die Grundlagen angenommen werden. Am Tag drei wird nun alles nochmal verinnerlicht. Nachdem das Kind nun das Töpfchen genutzt hat, kann man das Haus für eine kurze Zeit verlassen. Ich würde Ihnen nicht raten, direkt einen großen Einkaufsbummel in der Stadt zu machen. Gehen Sie lieber zum Spielplatz neben an oder eine kleine Runde spazieren. Vergessen Sie nicht, eine kleine Tasche mitzunehmen, in der Sie Wechselkleidung, Feucht Tücher und auch einen Müllbeutel deponieren. Sollte es nun unterwegs einen kleinen Unfall geben, sind Sie bestens ausgestattet. Das Kind wird Ihnen heute wahrscheinlich öfter Bescheid geben und selbst, wenn es unterwegs muss, Ihnen Bescheid sagen. Vergessen Sie niemals, dass Kinder keine Maschinen sind die man einfach einstellen kann, wie man möchte. Sie sollten es stets einfühlsam unterstützen und auf diesen neuen Lebens Weg begleiten. Merken sie, dass der Spaziergang gut gelungen ist, können Sie sich für die nächsten Tage auch einen längeren Weg aussuchen. Ihr Kind muss nämlich auch lernen, das es nicht nur zu Hause, sondern auch draußen oder in anderen Institutionen die Toilette benutzen kann und muss. Natürlich sollte man vermeiden, dies in den ersten Tagen auszuprobieren. Das Kind muss sich zunächst an die neue Situation gewöhnen und dies geht am besten zu Hause. Mit der drei Tage Struktur können Sie das Kind dabei unterstützen, die Windel abzulegen und das Töpfchen ab jetzt zu nutzen. Haben Sie keine großen Erwartungen, es kann auch sein, dass Ihr Kind es gar nicht annimmt und es sich als besonders schwierig gestaltet. Wahrscheinlich ist Ihr Kind dann doch noch nicht soweit. Zwingen sie es nicht, sondern lassen Sie ein paar Wochen vergehen, bevor Sie es dann noch einmal versuchen. In der Regel lernen Kinder im Alter von zwei Jahren die Windel abzulegen. Dennoch gibt es immer wieder auch Kinder, die sie länger benötigen und somit erst mit drei oder auch vier Jahren windelfrei werden. Seien Sie deshalb nicht besorgt! Jedes Kind entwickelt sich individuell in seinem ganz eigenen Tempo. Die ein brauchen länger, die andere kürzer. Ich denke, dass Sie noch nie ein Kind an einer weiterführenden Schule gesehen haben, welches noch eine Windel trug. Deshalb sollten Sie sich selbst nicht stressen und Ihrem Kind die Zeit geben, die es benötigt.