„Mama ich muss mal Pipiiiiiiii“ – ein kleiner Einblick in das Leben eines 2-Jährigen

Kinder können etwas ganz Besonderes sein. Sie lernen in den ersten Monaten immer wieder etwas Neues und sind ständig dabei die Welt zu entdecken. Nachdem man den Kampf mit den ersten Zähnchen gewonnen hat und auch die Nächte endlich wieder ruhiger verlaufen steht man irgendwann vor dem nächsten Entwicklungsschritt: Der Abschaffung der Windeln.

Leider stellt man sich dies meist einfacher vor, als es ist. Es funktioniert nämlich nicht, dass man einfach von heute auf morgen sagt, dass die Windeln nun wegkönnen. Kinder kennen das Leben bislang nur mit und haben sich somit auch daran gewöhnt. Mein Sohn ist 2 Jahre alt. Auch er versucht gerade, diesen großen Entwicklungsschritt zu machen. Natürlich war mir von Beginn an bewusst, dass es nicht leicht wird, aber ich hatte Hoffnung. Ich besorgte mir Bücher und versuchte, ihn bei seinem Vorhaben zu unterstützen.

Natürlich war dies nicht einfach für mich, aber ich wusste, jetzt muss ich ihm helfen. Auch hatte ich auch Angst vor riesigen Schweinereien und Sorge um unseren guten Teppich oder die vielen Waschmaschinen Gänge, die jetzt bald nötig sind. Doch ich wusste auch, dass es ein großer Schritt in der Entwicklung meines Sohnes sein wird.

Das Buch “ich brauche keine Windel mehr” half mir dabei, dem kleinen die Windel abzugewöhnen. Natürlich mussten wir vorher schauen, ob mein Sohn bereits bereit war. Ich fragte meine Freundinnen, wie sie es bei ihren Kindern gemacht haben. Sie erzählten von ihren Erfolgen und ich beschloss, diese Ideen gemeinsam mit denen aus dem Buch zu verbinden und es mal so ausprobieren. Alle Techniken klangen sehr erfolgsversprechend. Ich persönlich muss sagen, dass ich damals meine Windel noch getragen habe, bis ich 5 Jahre alt war. Früher war es aber auch alles anders. In der heutigen Gesellschaft haben Eltern meist zu wenig Zeit, Kleine auf diesem Entwicklungsweg zu begleiten. Dennoch ist es enorm wichtig, dass Eltern es ernst nehmen und gut beobachten, wenn Kinder erstes Interesse an der Toilette zeigen. In erster Linie kann ich versprechen, werden sie viel weniger Müll erzeugen, viel weniger Geld ausgeben und natürlich auch viel weniger Zeit damit verbringen müssen, mit ihrem Kind im Wickelraum zu stehen. 

Ich möchte ihnen heute, einen kleinen Einblick in das Leben meines 2-jährigen geben. Es begann damit, dass er mir ständig zur Toilette folgte. Als ich bemerkte, dass er mir immer zu sehen wollte, habe ich beschlossen ein Töpfchen zu kaufen. Gemeinsam machten wir uns nun auf den Weg, um das richtige Töpfchen für den Übergang zu besorgen. Mein kleiner war sehr froh, dass er sich das schönste Töpfchen der Welt aussuchen konnte. Er platzierte es, direkt ganz von alleine, neben der Toilette. Als ich nun zur Toilette musste und er mich begleitete, setzte er sich direkt auf sein Töpfchen, dass neben mir stand. Ich war sehr froh darüber, dass er verstanden hat, wofür es diente. Die ersten Tage ließ er die Hose noch an. Bereits nach 3 Tagen jedoch, zog er sich die Windel aus, bevor er loslief, um sich auf das Töpfchen zu setzen. Er war so froh, als die ersten Tröpfchen hinein plätscherten. Natürlich war mir klar, dass dies nicht schon der große Erfolg war. Auch wenn er stets seine Windel selbst auszog, fiel es ihm noch sehr schwer, wenn ich morgens sagte, dass wir die Windel einfach auslassen. Für ein Kind Ist die Windel etwas Vertrautes. Eltern dürfen Kindern die Windel nicht einfach so ausziehen, ohne sie vorher darauf vorzubereiten. Ein Kind muss zunächst klare Signale senden, dass es bereit dazu ist, der Windel Ade zu sagen. Nachdem mein Kleiner nun damit begonnen hat, immer wieder das Töpfchen zu nutzen, habe ich beschlossen, ein kleines Training mit ihm zu absolvieren. Im Ratgeber „ich brauche keine Windel mehr“, gab es viele hilfreiche Techniken und Anregungen, die mich dabei unterstützt haben. Wir feierten zunächst eine Windel Weg Party. Dazu wurden alle Freunde, Verwandten und auch Nachbarn eingeladen. Mein Sohn fand es fast so gut wie seinen eigenen Geburtstag. Alle haben etwas mitgebracht. Die einen tolle Unterhosen, die anderen lustiges Spielzeug, was als Belohnung diente, dass er nun groß ist und keine Windel mehr braucht. Nach der Windel Party ging es dann richtig los. Jeden Tag aufs Neue hörte ich nur “Mama, ich muss mal Pipiiiiiii!” Zusammen rannten wir dann so schnell wir konnten zum Töpfchen. Meistens kamen nur ein bis zwei Tröpfchen, aber das war nicht so schlimm. Für mich zählte, dass er das Prinzip verstanden hat und ich ihn nun dabei unterstützen konnte, endgültig von der Windel wegzukommen. Nach der Windel weg Party gab es immer mal wieder kleine Rückschläge, wo ich dachte, dass er doch wieder seine Windel zurückhaben möchte. Das war jedoch keine Option! 

Eines Abends engagierte ich eine Babysitterin, damit mein Mann und ich nochmal gemeinsam Zeit verbringen konnten. Als wir abends gingen, legten wir unseren Sohn noch ins Bett. Natürlich war er vorher noch mal zur Toilette. Als wir dann 4 Stunden später zurückkehrten, sahen wir auf den Fußboden eine riesengroße Pfütze. Als wir die Babysitterin weckten, um nach zu hören was geschehen ist, schüttelte sie nur erschrocken den Kopf. Sie konnte sich nicht erklären, wie dies geschehen ist. Ich ging ins Schlafzimmer meines Sohnes, um nachzuschauen ob er schlief. Als wir sahen, dass er sich selbständig eine Windel angezogen hat, trauten wir unseren Augen kaum. Die Babysitterin entschuldigte sich und konnte sich nicht erklären, wie sie den Kleinen nicht hören konnten. Als mein Sohn dann aufwachte, Erklärte er uns, dass er die Toilettentüre nicht selbständig öffnen konnte und somit einfach auf dem Boden Pipi machen musste. Er schnappte sich daraufhin eine Windel, damit dies nicht noch einmal geschieht. Ich muss sagen, dass ich das sehr clever fand und meinem Sohn nicht böse sein konnte. Er hat es nur uns zuliebe getan und nicht, weil er seine Windel unbedingt zurückhaben wollte. Am nächsten Tag haben wir natürlich noch mal darüber gesprochen und einigten uns darauf, dass die Toiletten Türe nun immer offenbleibt und wir selbst nachts ein kleines Licht anlassen, damit er den Weg dorthin auch alleine findet. Er war sehr froh, dass er die Windel wieder ausziehen konnte! 

Die Tage darauf absolvierten wir weiterhin unser Training und es klappte immer besser. Natürlich muss ich immer wieder einige Pfützen aufwischen, was aber nicht so schlimm ist. Ich bin sehr froh, dass mein Kleiner, dass so schnell verstanden hat. Im Kindergarten erzählte er natürlich sofort all seinen Freunden, dass er keine Windel mehr braucht, weil er nun groß ist. Auch dort haben die Erzieherinnen unsere Technik übernommen und üben fleißig weiterhin mit ihm. Bereits seit 3 Tagen schafft er es sogar, auch nachts manchmal trocken bleiben. Ich und mein Mann sind sehr stolz auf unseren kleinen und möchten jedem, der versucht die Windel loszuwerden, den Ratgeber “Ich brauche keine Windel mehr” empfehlen.

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