Gibt es einen Unterschied zwischen Nachtängsten und Alpträumen? Ja den gibt es. Beides sind nämlich, völlig unabhängig voneinander, Schlafstörer. Meist bekommen Kinder sie erst zwischen 1 ½ und 3 Jahren. Vorher ist es fast nicht möglich, außer es passiert etwas sehr Traumatisches. Dennoch halten beide Situationen das Kind vom Schlafen ab. An das eine erinnern sich die Kleinen, an das andere nicht. Dazu erkläre ich gleich mehr.
Kinder können erst unter Alpträumen leiden, wenn sich ihr Gefahrenbewusstsein entwickelt. Sie können sicherlich bei Ihren Kleinsten beobachten, dass sie vor nichts Angst haben. Die steile Rutsche wird einfach mal bezwungen, ohne dabei nach unten zu sehen und der freie Fall von der Schaukel wird in Kauf genommen, weil das Kind einfach loslässt. Kinder entwickeln erst ab dem zweiten Lebensjahr ein richtiges Gefahrenbewusstsein. Sie werden vorsichtiger und tasten sich an fremde Situationen erst ran. Während sie vorher einfach durch den Tunnel gekrabbelt sind und plötzlich am Abgrund standen, wird der Weg nur ganz langsam abgetastet. Ist dieses Bewusstsein vorhanden, entstehen auch erst Alpträume. Diese sind nämlich meist mit Situationen verbunden, die den Kleinen Angst machen.
Kinder, die unter beiden Phänomen leiden haben keinerlei emotionale Störung. Viele Eltern verfallen in Panik, da sie denken, ihr Kind müsste psychologisch behandelt werden. Dem ist jedoch nicht so!
Alpträume entstehen, weil unbekannte, verängstigte Situationen, auftreten und der Stress und die damit verbundenen Emotionen verarbeitet werden. Eltern haben in diesem Fall allerhand zu tun. Sie müssen das Kind beruhigen, damit es wieder friedlich einschlafen kann. Dies ist meist gar nicht so einfach, da die Kinder Angst haben die Augen zu schließen. Hier bedarf es einer liebevollen Betreuung und viel Empathie. Bei auftretenden Alpträumen ist es Ihre Aufgabe, Ihrem Kind wieder Sicherheit zu vermitteln. Das bedeutet: Bleiben Sie kurz bei ihm und beruhigen Sie es. Versuchen Sie nicht es zu bemitleiden, denn dies führt dazu, dass es sich noch mehr in den Traum reinsteigern könnte. Nutzen Sie kleine Helfer, wie zum Beispiel das Lieblingskuscheltier als Beschützer, bevor Sie Ihr Kind wieder alleine lassen.
Auch der Tag danach benötigt viel Aufmerksamkeit. Manchmal erzählen die Kinder von ihrem Traum, weil er sie immer noch beschäftigt. Eltern sollten dies nicht mit einem Lächeln abschmettern, sondern zuhören und Interesse zeigen. Oftmals spielt zwar nur die Fantasie der Kleinen verrückt und sie erzählen vom Schrankmonster oder dem bösen Tier unter dem Bett, dennoch sollte man es stets ernst nehmen.
Lassen Sie sich zwar nicht auf die Geschichte ein, erklären Sie ihm aber sachlich, dass dies nicht Realität ist!
Eine gute Möglichkeit wäre hier, gemeinsam unters Bett oder in den Schrank zu schauen und sich zu vergewissern, dass dort nichts ist. Dies kann man auch vor dem zu Bett gehen machen, damit es direkt positiv im Kopf des Kindes bleibt.
Des Weiteren können Kinder ihren Traum malen und sie schmeißen das Bild dann gemeinsam weg. Symbolisch dafür, dass dies Vergangenheit ist und nun nicht mehr wiederkommen kann!
Im Ratgeber findet man zu dem Thema weitere wichtige Informationen und Anregungen wie man damit umgehen könnte. Zum Beispiel spielt dies hier auf die solide Struktur vor dem Schlafengehen an. Nehmen Sie sich Zeit für Ihr Kind. Verbringen Sie die Zeit vor dem Schlafengehen mit lustigen Dingen. Erzählen Sie lustige Geschichten oder Witze, kuscheln Sie viel, hören Sie Musik gemeinsam oder nehmen Sie mit dem Kind ein warmes Bad. All dies verbindet positive Gedanken mit Erholung und kann das Abendritual verschönern. Zudem werden Alpträume verringert, da das Kind ohne Sorgen und Ängste ins Bett geht.
Sollten Alpträume bei Ihrem Kind an der Tagesordnung stehen, empfiehlt es sich einen Kinderarzt zu Rate zu ziehen.
In der Regel hilft es aber auch, wenn Kinder ausreichend Schlaf erhalten. Leider rauben Alpträume genau diesen, weshalb man sich irgendwann in einem Teufelskreis befindet.
Ein Facharzt kann hier helfen, indem er Desensibilisiert und durch gezielte Übungen den Stress verringert.
Nachtängste sind etwas völlig Anderes, wie ich bereits oben erwähnt habe. Während sich die Kleinen an Alpträume erinnern können, wissen Sie bei Nachtängsten noch nicht mal, dass Sie da sind! Deshalb dürfen Sie es am besten nicht berühren. Nachtängste können für Außenstehende sehr bedrohlich und erschreckend aussehen, während das Kind nichts davon mitbekommt.
Manche Kinder schlagen um sich oder setzen sich plötzlich aufrecht im Bett hin. Nach ungefähr 15 Minuten ist der Spuk auch meist schon wieder vorbei und das Kind legt sich hin und schläft, als wäre nie etwas gewesen. Bei Nachtängsten ist es besonders wichtig, dass man die Kinder niemals aufweckt. Sie müssen diesen Schreck selbst überwinden, da es sonst zu weiteren Schwierigkeiten kommen könnte.
Alles was Sie tun sollten ist, Gefahren zu beseitigen, sodass Ihr Kind sich, während des Nachtschrecks, nicht verletzen kann. Manchmal wachen Kinder auch selbstständig nach einem kurzen Schreck auf. In dieser Situation sollten Sie schnell reagieren und kurz verhindern, dass es sofort wieder einschläft. Dies kann nämlich zu einem sofortigen, weiteren Nachtschreck führen.
Zwar sind diese Phänomene harmlos, dennoch können sie den Schlaf der Kleinsten enorm beeinflussen, was wiederum zu weiteren schwerwiegenden Folgen führen kann.
Wichtig ist deshalb, dass man versucht, etwas dagegen zu tun. Einige Ideen, wie man Alpträume verhindern kann, haben Sie bereits gelesen. Nun geht es um Anregungen, wie Sie den Nachtschreck oder auch die Nachtängste vermeiden oder wenigstens verringern können.
Hierzu sollten Sie dokumentieren, zu welchen Uhrzeiten sie stattfinden. Machen Sie dies einige Tage lang und schauen Sie, ob ein erkennbares Muster festzustellen ist. Ist dem so, versuchen Sie das Kind immer 5 – 10 Minuten vor dem Nachtschreck aufzuwecken. Beschäftigen Sie es und lassen es dann wieder einschlafen. Me3ist verringert dies bereits die Anzahl der Nachtängste.
Des Weiteren sollten Kinder abends keine Sendungen mehr schauen oder Hörspiele hören, die mit Gefahren verbunden sind. Viele Kinder können noch nicht entscheiden, was Realität ist und was nur im Fernseher oder Radio gespielt wird. Die Entwicklung des Gefahrenbewusstseins dauert manchmal etwas, weshalb es für Kinder schwierig ist, dies zu unterschieden. Gehen Sie ins Gespräch mit ihnen und erklären Sie den Unterschied. Kinder werden dann langsam verstehen lernen, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt und sie gelassen und entspannt schlafen können.
Bei weiteren Fragen oder wenn all dies nichts nützt, sollte man stets einen Arzt um Rat bitten, um dem Kind wieder ruhige Nächte ermöglichen zu können.
In der Regel legt sich der Nachtschreck ganz von alleine. Alpträume können bis ins Erwachsenenalter hin wiederkommen. Dies können sicherlich viele Eltern sogar bestätigen. Die Kinder lernen jedoch, anders damit umzugehen und sich teilweise auch selbst wieder zu beruhigen und weiterzuschlafen.