Nur gesunde Kinder können ohne Windel bleiben? Warum man diesen Schwachsinn schnell vergessen sollte!

Viele Familien kennen es, die Kinder werden älter und die Windeln langsam viel zu klein. Insbesondere Kinder, die eine Erkrankung haben oder behindert sind, haben etwas größere Schwierigkeiten ein Töpfchen Training zu absolvieren und dadurch die Windel endlich loszuwerden. Oftmals wird darüber spekuliert, das erkrankte Kinder nicht in der Lage sind ein Töpfchen Training durchzuführen. Dies ist so jedoch nicht richtig. Auch Kinder die mit einer Behinderung oder einer anderen Erkrankung leben müssen, sind dennoch in der Lage ein Töpfchen zu nutzen oder wenigstens die Windel abzulegen. Meistens dauert dieser Prozess nur etwas länger, da diese Kinder spezielle Bedürfnisse haben und man einiges mehr beachten muss. 

Eltern, die diese Kinder zu Hause haben, brauchen einfach nur ein wenig mehr Zeit und müssen versuchen, die speziellen Techniken und Methoden so umzuwandeln, dass es auch für ihr Kind möglich ist dem zu folgen. Meistens liegt die Schwierigkeit darin, das erkrankte Kinder Anweisungen nicht folgen können oder nicht in der Lage dazu sind, darüber zu kommunizieren. Eine gute Möglichkeit bietet hier eine visuelle Anleitung. Man kann Bildkarten erstellen und dem Kind so zeigen, was erwartet wird und wie der Ablauf von statten geht. Auch bei der Konzentration muss man ein Augenmerk drauflegen. Die Prozesse des Lernens geschehen meist langsamer, da die Kinder sich schneller stressen und sich unter Druck gesetzt fühlen. Deswegen müssen Eltern hierbei darauf achten, es langsam und detailliert, schrittweise durchzuführen. Sie als Eltern sind in der Lage, am besten zu verstehen wie und wann ihr Kind am effektivsten etwas Neues lernen kann. Lassen sie sich nicht durch andere Eltern verunsichern und vor allem auch nicht stressen. Nehmen sie sich ein Notizblock und beginnen sie damit die Strukturen und Abläufe ihres Kindes zu notieren. Schreiben sie eine Woche lang auf, wann es die Windel voll hatte, wann es das letzte Mal gegessen hat und wie die zeitlichen Zusammenhänge aussehen. Anhand ihrer Notizen können Sie dann nach ungefähr einer Woche schauen wie sie das Töpfchen Training, abgestimmt auf ihr Kind, durchführen können. Insbesondere bei Kindern, die eine Behinderung haben oder eine andere schwerwiegende Erkrankung, sind Belohnungen besonders wichtig. Die Kinder können anhand dessen besser verstehen, warum sie dies tun und erfreuen sich so an ihren Erfolgen, da sie dadurch deutlich gemacht werden. Bestrafungen sollten niemals erfolgen! Bei gesunden und es recht bei erkrankten Kindern nicht.

Versuchen sie einfühlsam zu bleiben und feinfühlig an die ganze Sache heran zu gehen. Die Kinder sollten nur zur Toilette begleitet werden, wenn sie wirklich müssen, denn nur dadurch können sie lernen, wie sich das Gefühl anfühlt, wenn es Zeit dafür ist, zu gehen. Besonders Kinder, die in einem Rollstuhl sitzen, benötigen spezielle Anweisungen und einen anderen Ablauf als Kinder, die dies selbständig durchführen können. Eine liebevolle Begleitung und ganz viel Gelassenheit bringen sie schneller ans Ziel, als Stress und Druck. Verschiedene Studien haben bereits erwiesen, dass Kinder die an einer Behinderung oder an einer Erkrankung leiden meistens mit 5 Jahren trocken sein können. In der Regel beginnen sie dann ungefähr mit 3 Jahren mit dem Training. Da man bei erkrankten Kindern sehr speziell auf die Bedürfnisse und die Kompetenzen achten muss, ist diese Angabe aber nicht bindend. Es gibt auch Kinder, die bereits viel früher mit dem Training angefangen haben und somit auch schneller durch waren. Halten sie das allgemeine Wohlbefinden ihres Kindes stets im Blick, damit es mit Freude lernen kann und zu nichts gezwungen wird. Bislang sind alle Kinder irgendwann trocken geworden, die einen früher die anderen später.

Bleiben sie stets zuversichtlich und motivieren sie ihr Kind, diesen großen entwicklungsschritt mit ihnen zu gehen.

Natürlich kann eine Erkrankung oder auch Behinderung des Kindes das Training negativ beeinflussen. Dennoch gibt es auch immer wieder gesunde Kinder, die Schwierigkeiten haben, auch dazu möchte ich Ihnen kurz etwas erzählen.

Viele Kinder, die gerade mit dem Töpfchen Training beginnen, haben die Angewohnheit, dass sie direkt nach ihrem Toilettengang kurz danach wieder in die Hose machen. Dies liegt daran, dass sie das Kontrollieren des Schließmuskels noch immer nicht verinnerlicht haben, dies aber nur für die Eltern sehr unangenehm ist und als normal angesehen werden sollte. Passiert ihrem Kind dies, obwohl es bereits älter als 3 Jahre alt ist und bemerken sie, dass es eigentlich nichts dafürkann, sollten sie sich Rat bei ihrem Kinderarzt suchen. So können organische Ursachen ausgeschlossen und das Training stressfrei weitergeführt werden. Auch haben Kinder oft Ängste, da sie nicht wollen, dass der Stuhl oder der Urin in die Toilette fallen. Hier müssen Eltern einfach nur geduldig bleiben und das Kind immer wieder mitnehmen, um ihm zu zeigen, dass nichts Schlimmes passiert. Ein kleiner Tipp: Nehmen sie eine Windel und legen sie diese über die Öffnung der Toilette oder des Töpfchens. Die Kinder sind in dem glauben, dass die Windel nun alles auffängt, was jedoch nicht stimmt. Dies werden sie sehr schnell merken, dabei haben sie aber schon mehrfach in die Toilette gemacht und haben gesehen, dass nichts Schlimmes passiert ist. Haben Kinder Probleme mit dem abspülen, können Sie dies mit einem kleinen Stück Papier üben. Auch so sehen die Kinder, dass das Papier nur weggespült wird und keine anderen schrecklichen Dinge passieren. Ein weiteres Problem liegt darin, dass die Kinder in den ersten Tagen oftmals in die Toilette oder das Töpfchen urinieren aber für den Stuhlgang eine Windel verlangen. Lassen sie sich hier auf keinerlei Diskussionen ein! Natürlich wird das Kind zunächst versuchen alles aufzuhalten, mit der richtigen Ernährung können Sie diese Idee aber schnell aufhalten. Nutzen sie einfach Aprikosen oder etwas Pflaumenmus und schwupps, wird der Stuhlgang weicher und kann gar nicht mehr aufgehalten werden.

Versuchen sie ihr Kind stetig zu loben und verzichten sie unbedingt auf Ermahnungen und Bestrafungen. Nutzen sie ein Belohnungssystem und zeigen sie ihrem Kind deutlich, wie froh sie darüber sind, dass es endlich die Windel abgelegt hat. Haben sie ein krankes Kind in ihrer Familie, sollten sie geduldig aber dennoch konsequent das Training durchführen. Diese Kinder brauchen einfach ein wenig mehr Zeit und benötigen spezielle Techniken, die genau auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind. Geben sie nicht auf! Lassen sie sich nicht von anderen Eltern verunsichern und bleiben sie am Ball. Es wird nicht nur für Kind, sondern auch für sie ein großer Schritt in Richtung Selbstständigkeit werden. Natürlich wird die erste Zeit nicht einfach sein, aber es lohnt sich!

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